Die Entwicklung des Frauenfußballs

Bereits im zwölften Jahrhundert nahmen in Frankreich Frauen an fußballähnlichen Spielen teil, aber der Frauenfußball selbst, wie wir ihn heute kennen, hatte seinen Ursprung Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Im Zuge der Internationalisierung der Regeln wurde dort an Mädchenschulen Fußball als Sportart eingeführt. Im Jahr 1894 wurde das erste britischen Frauenteam, die British Ladies, gegründet. Gekleidet waren die Damen mit Hüten und Röcken, die die Knie bedeckten.

Erster Weltkrieg bis 1970

Den größten Sprung in der Entwicklung brachte der Erste Weltkrieg. Da viele männliche Spieler in den Krieg zogen, wurden die freigewordenen Plätze mit Frauen aufgefüllt, da sonst viele Vereine ihren Spielbetrieb hätten einstellen müssen.

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es sehr unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen europäischen Ländern. In England fand Frauenfußball weiterhin großen Anklang und jede größere Stadt hatte ein eigenes Team. Dabei kam es 1920 zu einer Begegnung zwischen den Dick Kerr’s Ladies und den St. Helens Ladies vor 54.000 Zuschauern in Everton. Im Dezember 1921 verbot allerdings der Verband Spiele in Stadien, da Fußball für Frauen nicht geeignet sei, so die Begründung. In Deutschland bildeten sich zwar in den 1920er-Jahren die ersten Teams, aber nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war es wieder vorbei damit, denn Frauen hatten einen anderen Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

Ab den 1970er-Jahren

Den endgültigen Durchbruch für den Frauenfußball gab es ab 1970. Diesmal wurde er auch weitgehend gesellschaftlich anerkannt. Der Deutsche Fußballbund, DFB, hob im Oktober 1970 das Verbot des Frauenfußballs wieder auf und rasch wurden wieder die ersten Mannschaften auf lokaler Ebene gegründet. 1986 wurde die Frauen-Bundesliga gegründet.

1971 empfahl der europäische Fußballverband, die UEFA, Frauenfußball wieder offiziell ins Programm aufzunehmen. 1975 wurde in Hongkong die erste Asienmeisterschaft im Frauenfußball veranstaltet, es folgten die Aufnahme ins Programm bei Olympia im Jahr 1996 und zahlreiche andere Turniere für Vereine und Nationalteams, sei es nur kontinental oder auch weltweit.